Ein paar Worte über die Hölzernen Tafeln
Zu Beginn einige Worte darüber, was mich interessiert und neugierig macht in der Arbeit mit dem Holz, das mich von Anfang an reizt und welches ich entschieden habe zum Material zu wählen für meinen gesamten künstlerischen Weg und auch darüber, worüber die Arbeiten selbst erzählen – insbesondere die „Hölzernen Tafeln‟. Meine künstlerischen Überlegungen in den letzten fast 30 Jahren konzentrieren sich auf der Erforschung des Materials Holz, auf dem Begreifen seiner Strukturen und dem Versuch seinen Kern zu verstehen, wodurch, wie mir scheint, mir gelang, die Möglichkeit zu besitzen, das Archaische des Holzes zu zelebrieren. Am Anfang stellte sich die Frage, welche technischen Materialbearbeitungsmittel stehen dem Künstler zur Verfügung und in welchem Ausmaß? Nach zahlreichen tiefgreifenden Analysen wird klar, in welcher Weise die benutzten Werkzeuge Spuren in der eigentlichen Holzstruktur hinterlassen. Das Material verändert sich in einer bestimmten Weise aufgrund des Prozesses der Einwirkung von außen. Es kommt der Moment, wo ich mir intuitiv über die Möglichkeit Gedanken mache in das Material einzugreifen, so dass es durch diese Handlungen nicht seine Identität verliert. In der Praxis funktioniert dies alles durch die bewusste Einführung von strengen Regeln, die ich mir auferlege und die jeder Künstler in seiner beabsichtigten empirischen, mit der Natur unternommenen Auseinandersetzung, aushandeln muss. Während der Arbeit entsteht dann eine große Bandbreite verschiedenster Rhythmen, auf der anderen Seite jedoch gleichzeitig auch eine gewisse Monotonie. Indem ich diese beiden Erscheinungen thematisiere, versuche ich den so herbeigeführten Prozess hervorzuheben, welcher jedesmalig mit einer stark pulsierenden Balance überrascht. Parallel dazu bemühe ich mich schon vorher eine bestimmte Geometrie einzuführen, voll von sachlicher Ausdrucksweise, die mich ohne Unterlass schon vor langer Zeit bei der Minimal Art beeindruckte. Auf der anderen Seite interessiert mich das sehr individuelle unwiederholbare Geflecht von künstlich geschaffenen, aber natürlich wirkenden Holzoberflächen, auf denen wir in geringem Maße Spuren der Werkzeugintervention erkennen, was im Prinzip eine Umkehrung der Minimal Art ist. Dieser sich ständig abspielende Prozess des Gebens und Nehmens zwischen mir und der Natur wird zu einem höchst sublimen, durchdachten beidseitigen Austauschprozess, der zur Grundlage meiner zuvor angepeilten Handlungen wird. Hier eröffnen sich mir in einer eher unvorhersehbaren Weise, aber auch durch nichts eingeschränkt, völlig neue und zahlreiche Vorkommen an Möglichkeiten vorher unbekannter Lösungen. Im ersten Moment wirkt die vollkommen, wie es scheint, funktionierende und laut vernehmbare Harmonie dem Anschein nach eher monoton. In dem Augenblick jedoch, wo auf den Reliefoberflächen plötzlich und unerwartet aus ihnen warme, für die Augen freundliche Farben sichtbar werden von zahlreichen Tönen von Waldhonig bis zu sanft verkohltem Holz und weiter durch die Rindenstrukturen, die vielfältigen Holzarten mit ihren sichtbaren Arbeitsspuren der eingesetzten Werkzeuge und die auf ihnen entstehenden Lichtreflexe, verändert sich die Situation radikal in eine leidenschaftlich lebende und vibrierende schöne märchenhafte Erzählung. Manche von den hölzernen Tafeln, die von den größeren bis zu zehn Quadratmeter großen riesigen Reliefs, mit ihrem archaischen hölzernen Charakter atmen und wirken monumental und zeugen von großer Kraft und Erhabenheit. Jene Wand Arbeiten fallen vor allem in ihrer Wirkung auf den Betrachter durch eine stark entwickelte architektonische Ordnung und durch eine kraftvolle Fülle sowie Spannung von Holzstrukturen auf, die in spezifischen gegenseitig wirkenden konkreten Rhythmen aufgeht. Diese so entstandene originelle Konstellation eröffnet mir unermessliche Vorkommen an Möglichkeiten für das Hervorholen oftmals völlig unerwarteter mir vorher unbekannter Ausdrucksformen, was mir jedesmalig unaufhörliche und immer wieder neue Versuche ermöglicht, das Holz als Material zu definieren. Alles das dauert schon viele Jahre und gibt mir ohne Unterlass jeden Tag viel Kraft, Freude und Zufriedenheit aus meiner künstlerischen Arbeit und hinterlässt für die Zukunft Hoffnung für weitere Entdeckungen und eine interessante Suche auf dem Feld der Prozesskunst.
Jan de Weryha
SOME WORDS ABOUT MY RECENT WORKS OF ART TITLED WOODEN PLATES
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