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Auszug aus dem Text, Dr. Axel Feuß [Kunsthistoriker, Museumswissenschaftler, war Direktor an Museen in Regensburg und Hamburg. Kurator nationaler und internationaler Kunstausstellungen, Autor von Büchern, Ausstellungskatalogen und wissenschaftlichen Aufsätzen] Der Polnische Pavillon der NordArt 2022 auf PORTA POLONICA.DE.

[…] Die NordArt 2022 findet vom 4. Juni bis zum 9. Oktober in Büdelsdorf statt. Mit 172 Kunstschaffenden aus aller Welt und 971 ausgestellten Kunstwerken ist sie eine der größten Kunstausstellungen Europas […] Der Konkreten Kunst, die ihre Wurzeln vom Konstruktivismus herleitet, sind zwei Künstler zuzurechnen. Jan de Weryha-Wysoczański, der 1950 in Danzig geboren wurde[…] Mit seinen geometrisch strukturierten Arbeiten in Holz fügt er dem strengen System der Konkreten Kunst neue Möglichkeiten der Wahrnehmung und sinnlichen Erfahrung des Ende der 1990er-Jahre für seine Arbeit entdeckten natürlichen Materials hinzu. […]

 

 

    

Refleksje Maryli Popowicz-Bereś do prac Jana de Weryha.

Refleksje Maryli Popowicz

                               

                                                                                                 

Auszug aus dem Interview  mit Jan de Weryha durchgeführt durch die Redakteurin Iwona Sabina Schymalla.

[…] ISS: Należy Pan do artystów sztuki procesualnej i sztuki konkretnej (Manifest, 1930), która miedzy innymi odrzuca symbolizm. Co to znaczy w praktyce? – Pańskie prace nie mają żadnych podtekstów, ukrytego sensu, kodu? Jaką rolę w Pańskiej sztuce odegrał Bauhaus? JW: Tak naprawdę nie identyfikuję się z nurtem sztuki konkretnej, którą to promotorzy do mnie i do tego co robię łaskawie przykleili. Materiały takie jak kamień czy drewno mogą być nosicielami kulturowych kodów i przywoływać pewne skojarzenia. Nie chcę tego wykluczać, choć moja sztuka żadnych „historii” nie    opowiada, poza pokazaniem i podkreśleniem samego aktu łamania czy łupania. Być może echo Bauhausu, w pewnych momentach i w pewnym zakresie, w mojej sztuce „wybrzmiewa”, ale jest tylko częścią jej rodowodu. Z drugiej strony – moja sztuka jest jego zaprzeczeniem, tak samo jak zaprzecza sztuce konkretnej czy Minimal Art. Nie chodzi tu o stricte geometryczną sztukę. – Geometria jest dla mnie bardzo przydatnym medium, służącym do przekazywania samego procesu twórczego.[…]

   

WYWIAD (2)

Jan de Weryha (XXXVIII) – wywiad z wybitnym twórcą sztuki procesualnej. (sarmatiasir.blogspot.com)

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             

     

   

 

Auszug aus dem Interview  mit Jan de Weryha durchgeführt durch die Redakteurin Maja Ruszkowska-Mazerant [Journalistin].

[…] Najważniejsze słowa jakie usłyszałem Janie uwierz mi – wierzę bardzo w Ciebie, bo wiem, że robisz to z głębokim poczuciem sensu. Nie martw się, że inni nie nadążają – zrozumieją potem.(Cytat z listu mego przyjaciela Mariusza Knorowskiego 12.2020) Chciałbym się jeszcze nauczyć tego, by ludziom móc wierzyć. […]

 

 

Auszug aus dem Text zur Ausstellung bei Culture Avenue (Originalversion: https://www.cultureave.com / Polska Kultura poza krajem / https://www.cultureave.com/objawienia-nie-tylko-w-drewnie/) mit dem Titel „Offenbarungen – nicht nur in Holz“, o. Univ.-Prof. Dr. habil. Jan Wiktor Sienkiewicz [Kunsthistoriker und Kunstkritiker, Leiter des Lehrstuhls für Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa und in der Emigration, Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń. Aus dem Polnischen übersetzt von Dr. Rafael Hugo Ritter v. Weryha-Wysoczański] Austin, Texas, USA 2020.

 

[…] Den Entstehungsprozess und die Prozesskunst von Jan de Weryha-Wysoczański beziehe ich persönlich geradezu symbolisch auf den 1989 von mir begonnenen Prozess der wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiet der in der Emigration entstandenen polnischen Kunst und der Erarbeitung eines ganzheitlichen Panoramas der zeitgenössischen polnischen Geschichte der Kunst. Wir erhalten dieses aber erst durch die Vereinigung des in Polen entstandenen künstlerischen Schaffens mit den Errungenschaften der polnischen Künstler und der Künstler polnischer Herkunft, welche jenseits der polnischen Grenzen in europäischen sowie außereuropäischen Ländern Kunst geschaffen haben und weiterhin schaffen. In diesem neuen ganzheitlichen Corpus der Errungenschaften polnischer Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts wird einer der wichtigsten Namen der des Jan de Weryha-Wysoczański sein, Meister bildhauerischer „Offenbarungen nicht nur in Holz“. […]             

   

 

 


Auszug aus dem Interview o. Univ.-Prof. Dr. habil. Jan Wiktor Sienkiewicz [Kunsthistoriker, Kunstkritiker] zur Ausstellung  von jan de Weryha
gewachsen ■ gespalten ■ gestaltet zum Holzwerk von Jan de Weryha in der Sammlung de Weryha, Hamburg 2020.                  

[…] Die von Jan de Weryha-Wysoczański geschaffene Kunst gehört allem voran historisch und genetisch zur experimentellen modernen Kunst und den Experimenten im Bereich der Prozesskunst. Es ist dies eine Kunst, die entschieden eine solche öffentliche Exposition erfordert, ein Exponieren im großen und nicht im intimen Raum. In der Geschichte der Kunst, in der Geschichte der Kunstkritik, der Kunstgeschichte erscheint und funktioniert eine Begrifflichkeit wie „die Kunst kennt keine Grenzen“. Und tatsächlich ist dies so im Schaffen von Wysoczański, dass es bei ihm in seinen Kompositionen diese Grenzen nicht gibt, das bedeutet, dass die Botschaft in den Kompositionen von Jan de Weryha-Wysoczański, dass die Botschaften universeller Natur sind und entschieden ein Chiffre haben, das auf historische, politische, soziologische Gegebenheiten verweisen kann, aber auch auf persönliche also psychologische, gleichzeitig intime, die Tiefe und eigene Erfahrungen eines jeden von uns betreffen, die auf eigene Art und Weise interpretiert werden können, aber entscheidend ist, das möchte ich noch einmal unterstreichen, können diese Skulpturen in sich Universelles übertragen, Universelles übermitteln. […]

 

                                                                                                

Auszug aus der Eröffnungsrede, Prof. Dr. Volker Probst [Kunsthistoriker, Museumswissenschaftler, 1994-2019 Leiter Ernst Barlach Museen in Güstrow] gewachsen ■ gespalten ■ gestaltet zum Holzwerk von Jan de Weryha zur Ausstellung von Jan de Weryha in der Sammlung de Weryha, Hamburg 2020.                  

[…] Der Künstler besitzt Kraft seiner Imagination die Fähigkeit, dieses scheinbare Chaos in eine Ordnung zu verwandeln. Und Ordnung ist ein grundlegendes Gestaltungsprinzip des Bildhauers Jan der Weryha. Diese neue Ordnung, die sich im Werk konkretisiert, ist keine höhere Ordnung, die über der Natur stünde, sondern sie ist durch die Transformation des künstlerischen Prozesses eine Neuschöpfung. De Weryha geht in seinen Arbeiten von einem der schönsten Werkstoffe aus: Holz ist sein bevorzugtes Material. […] Der Künstler besitzt Kraftseiner Imagination die Fähigkeit, dieses scheinbare Chaos in eine Ordnung zu verwandeln. Und Ordnung ist ein grundlegendes Gestaltungsprinzip des Bildhauers Jan der Weryha. Diese neue Ordnung, die sich im Werk konkretisiert, ist keine höhere Ordnung, die über der Natur stünde, sondern sie ist durch die Transformation des künstlerischen Prozesses eine Neuschöpfung. De Weryha geht in seinen Arbeiten voneinem der schönsten Werkstoffe aus: Holz ist sein bevorzugtes Material. […] Wenn wir das Signet des Freundeskreises Sammlung de Weryha betrachten, so erkennen wir einen Kreis und ein darüber gelegtes Quadrat, was uns auf die ungelöste Aufgabe der Quadratur des Kreises verweist. Und in der Tat sind der Kreis und das Quadrat bevorzugte Formen, die de Weryha in seinem Werk verwendet. Dabei können wir seit dem »Schwarzen Quadrat« von Kasimir Malewitsch aus dem Jahr 1905 (entstanden also vor genau 105 Jahren) ein Quadrat in der bildenden Kunst nicht mehr einfach nur als geometrische Grundform ansehen. […]

                                                                                    

         

                                

 

 

Auszug aus dem Text, Dr. Axel Feuß [Kunsthistoriker, Museumswissenschaftler, war Direktor an Museen in Regensburg und Hamburg. Kurator nationaler und internationaler Kunstausstellungen, Autor von Büchern, Ausstellungskatalogen und wissenschaftlichen Aufsätzen] Jan de Weryha – Abstrakte Moderne in Holz auf PORTA POLONICA.DE.

[…] Kein anderer bedeutender Künstler der abstrakten Moderne hat so konsequent in Holz gearbeitet wie der deutsch-polnische Bildhauer Jan de Weryha. Seine in den letzten zwanzig Jahren entstandenen Bodenarbeiten, freistehenden Objekte und Wandreliefs, aber auch die beiden von ihm entworfenen Denkmäler wirken wie ein Resümee auf zahlreiche Bewegungen der abstrakten Kunst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Diese Kunststile vom Konstruktivismus über die Konkrete KunstZEROMinimal und Post Minimal Art bis zur zeitgenössischen Installations-kunst dienten ihm jedoch nur als Fundus, um jene Tendenzen zu extrahieren, die ihm eine objektive und in den künstlerischen Traditionen stehende Darstellung des von ihm gewählten Materials Holz, seiner strukturellen Vielfalt und seiner Ästhetik, ermöglichten. Gleichzeitig hat er damit allen diesen Stilrichtungen neue Lösungen in Holz hinzugefügt. […]

 

 

 

 

Auszug aus dem Artikel, Carsten Neff [Chefredakteur/Geschäftsführer – Medienproduktion], FÖRDERVEREIN GEGRÜNDET Freunde wollen Künstler promoten Jan de Weryha bekommt Unterstützung von Förderverein – Sein Atelier in Lohbrügge soll ausgebaut werden, Bergedorfer Zeitung, Reinbeker Zeitung, 21. Juni 2016.

[…] Das soll sich nun allerdings ändern: Langjährige Freunde des Künstlers, einige seiner Schüler, polnische Weggefährten und Bergedorfer Politiker haben am Sonnabend den Verein „Freundeskreis der Sammlung de Weryha“ gegründet. „Jan soll sich ganz auf das konzentrieren, was er am besten kann – seine Kunst“, erklärt der frisch gewählte erste Vorsitzende Horst Sellhusen.[…] Darunter als Institution auch die deutsch-polnische Gesellschaft Hamburgs. Generalkonsul Marian Cichosz war bei der Gründungsfeier dabei und versprach seine „persönliche Unterstützung von ganzen Herzen“. Cichosz: „Ein Freundeskreis ist das wertvollste überhaupt –  egal ob im Privaten oder in der Kunst.“[…]

         

 

 

Auszug aus dem Artikel, Franziska Klotz [Journalistin], Schnitt, Bruch, Spalt – Kunstwerk: Die Geheimnisse des Materials Holz Interview mit dem Bergedorfer Künstler Jan de Weryha, Bille Wochenblatt, 31. August 2016. […]

Mir gefällt Minimal Art, weil sie frei ist von geschichtlichen Sachen und es sich dabei um eine Quintessenz handelt. Ich liebe die einfache, direkte Sprache. Versuche, alles was ich mache, knapp zu halten. Klar zu bleiben bei dem was ich mache. […]

 

 

Auszug aus dem Text, Matthias Kellermann [Galerist], Jan de Weryha – Virtuose ZERO-Kunst aus Polen, Gallerie Kellermann, Düsseldorf, Juni 2015.

[…] AUF DEN SPUREN DER INTERNATIONALEN MINIMAL ART BEWEGUNG.
Die großen Protagonisten der Minimal Art wie Donald Judd, Max Bill und Carl Andre, aber natürlich auch die Künstler der internationalen ZERO-Bewegung wie Günther Uecker und Lucio Fontana waren eine wichtige Inspiration auf dem künstlerischen Weg von Jan de Weryha: „Man fände zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den genannten Künstlern, Jan de Weryha verwendet das Arbeitsmaterial jedoch in völlig anderer Weise – er führt die Genuität des verwendeten Materials ein. Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, das Leben sowie die Unberechenbarkeit des Holzes sind omnipräsent in Weryhas Werken.“  […]

  

 

 

Auszug aus dem Artikel, Bettina Biester [Journalistin], Jan de Weryha: Holz ist sein Element, Bergedorfer Zeitung, Reinbeker Zeitung, 15. Juli 2015.

[…] Man merkt gleich, dass er ein Künstler ist, der anpacken kann. Und das strahlen auch seine Werke aus – riesige Kunstwerke aus zusammengesteckten Brettern, Holzscheiten und Baumrinden. Drei dieser Werke stellt der international renommierte Künstler aus Bergedorf auch bei der „NordArt“ 2015 in Büdelsdorf aus […]

  

 

 

 

Helga König [Freie Journalistin, Mitglied im DPV- Verband für Journalisten], Buch, Kultur und Lifestyle – Das Online-Magazin für den gebildeten Leser, Helga König im Gespräch mit dem Künstler Jan de Weryha-Wysoczanski

[…] Dem ist aber nicht so, der Name mit dem französisch klingenden Adelsprädikat „de“ stammt aus dem einstmals österreichischen Galizien. Unsere Familie lässt sich in diesem Gebiet bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen und ist vorher aus der Walachei eingewandert… Wenn dies jemanden wirklich interessiert, kann man über uns im Gotha mehr erfahren.[…] Bei so vielen Werken, die auch teilweise sehr groß sind und bei meinem Schaffenstemperament müsste ich trotz ständiger Teilnahme an Ausstellungen ein großes Depot haben. Die Alternative war viele Werke nicht verstecken zu müssen, sondern ständig zu präsentieren. 2012 ist es mir gelungen, diese Idee zu verwirklichen und seitdem existiert die ständige Ausstellung der Sammlung de Weryha in Hamburg zu meiner der Freude der Besucher […]

 

 

 

Maryla Popowicz-Bereś, Magisterarbeit mit dem Titel: Jan de Weryha-Wysoczański. Monografia artysty (Jan de Weryha-Wysoczański. Eine Künstlermonographie), Universität von Rzeszów, Fachbereich Bildende Kunst. Die Magisterarbeit wurde betreut von Dr. Grażyna Ryba, Rzeszów 2014.

[…] Donald Judd, Max Bill oder Carl Andre sowie andere vergleichbare Künstler waren lediglich eine Inspiration auf dem künstlerischen Weg Weryhas, man fände zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den oben genannten, Jan de Weryha verwendet das Arbeitsmaterial jedoch in völlig anderer Weise, er führt die Genuität des verwendeten Materials ein. Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, das Leben sowie die Unberechenbarkeit des Holzes sind omnipräsent in Weryhas Werken. […] 

   


 

 

Auszug aus dem Artikel, Carsten Neff [Chefredakteur/Geschäftsführer – Medienproduktion], Mit Kunst gegen den Picknick-Müll – Installation des Bergedorfer Bildhauers Jan de Weryha verwirrt Ausflügler am Travermünder Strand, Bergedorfer Zeitung, Reinbeker Zeitung, 17. Juni 2014.

Der in Bergedorf lebende, international bekannte polnische Bildhauer Jan de Weryha hat am Wochenende Touristen und Spaziergänger am Strand westlich von Travemünde mit einer schrägen Kunstinstallation verwirrt.[…] Mit vielen Neugierigen kamen die Macher ins Gespräch. „Ja, wir wollten provozieren“, gibt Jan de Weryha zu. Das sei mit den Papptellern gelungen. Zuletzt hatte in Bergedorf Weryhas Mahnmal für Zwangsarbeiter Kontroversen ausgelöst. „Wenn Kunst zum Nachdenken anregt, zum Dialog führt, dann berührt sie die Menschen.“ 
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Auszug aus dem Artikel, Ulf-Peter Busse [Chefreporter, Journalist], Bergedorfer Zeitung, „In die Welt der Bäume hineinatmen“, 18. Februar 2013.

[…] Tatsächlich hat sich der international renommierte Künstler vom Beton des Mahnmals verabschiedet und konzentriert sich wieder auf „seinen“ Werkstoff Holz. „Das ist völlig unpolitisch – sofern man dieses Material nicht als Aufschrei gegen die Abholzung oder den Klimawandel versteht“, sagt der 63-Jährige. „Holz ist ein warmer Werkstoff und deutlich näher am Menschen als Stein oder Metall. Für mich ist die Arbeit damit, als würde ich in einen Wald treten und mich in die Welt der Bäume hineinatmen und ihr Holz erforschen.“ Die Ergebnisse beeindrucken Kunstexperten wie Laien schon seit der vielseitige de Weryha 1997 Holz für sein Werk entdeckt hat. […] Wahrscheinlich hat das in dem Künstler dieses Gefühl wachsen lassen, etwas Dauerhaftes für die Völkerverständigung tun zu müssen – indem die Gräueltaten der Kriege der jüngsten Vergangenheit so deutlich ins Bewusstsein gerückt werden, dass so etwas nie wieder passieren kann. So steht der Name Jan de Weryha heute bereits für zwei Mahnmale in Bergedorf. […]

  

 

 

 

Auszug aus dem Artikel, Sława Ratajczak [Journalistin], Mahnmal in Bergedorf,

[…] Den Opfern der Repression ersehnte er [JWW] Ruhe, Huld und Achtung entgegenzubringen. […]

  

 

 

Auszug aus dem Artikel, Nicole Stroschein, Heute lerne ich malen. Ist die Malerei nur etwas für Profis? Oder steckt vielleicht in jedem von uns ein Künstler? HÖRZU Heimat wollte es genau wissen und schickte eine Reporterin zum Schnellkurs an die Staffelei,  HÖRZU Heimat, Heft 3, Juli – September 2012, HÖRZU: Deutschlands erstes TV-Magazin, Heft 29, 13. Juli 2012, FUNK UHR: Mein Fernseh-Magazin, Heft 30, 20. Juli 2012.

Ein malerischer Sonnenuntergang, Blumen, die in allen Farben leuchten, das Glitzern des Meeres an einem perfekten Urlaubstag. Wer kennt sie nicht – diese Situationen, in denen wir uns wünschen, die Zeit stünde still und wir könnten den Moment für ewig bewahren? Natürlich können wir zur Digitalkamera oder zum Handy greifen und ein Foto machen. Doch wäre es nicht so viel schöner, Situation und Stimmung in einem Gemälde festzuhalten? Aber geht das überhaupt? Muss man nicht zum Malen geboren sein oder zumindest eine Riesenportion Talent mitbringen? Ich wage den Selbstversuch. An einem wunderschönen Sommertag bin ich bei strahlend blauem Himmel und 20 Grad unterwegs nach Hamburg-Bergedorf. Hier hat Jan de Weryha-Wysoczanski sein Atelier am Rande eines Naturschutzgebiets. Der polnische Künstler lebt und arbeitet seit 30 Jahren in Hamburg. Er ist bekannt für seine beeindruckenden Skulpturen und Werke aus Holz. […] 

 

 

 

Artikel, Amelie Schneider, Wenn aus einem Stück Holz Kunst wird, Financial Times Deutschland, 29. März 2012.

Jan de Weryha-Wysoczanski ist ein Künstler der besonderen Art. Sein Material ist schlicht und einfach Holz. Zu Anfang handelt es sich nur um ein Stück nichts, erst wenn man es sägt, spaltet, bricht, reißt oder biegt verwandelt sich das Holz in etwas Neues ganz besonderes. Das Innere öffnet sich und man spürt die Energie des neuen Werkes von ganz alleine.
Der Künstler versucht immer wieder aufs Neue, durch Spannungen, Rhythmusanwendungen und Proportionspiele das Beste aus Holz zu machen. Am Ende entstehen traumhafte Skulpturen, die später als Wohnraumaccessoires verwendet werden können. Plötzlich wird ein toter Gegenstand wieder zum Leben erweckt.
Auf der Webseite findet man jede Menge Holzstücke, denen neues Leben eingehaucht wurde. Neben den zahlreichen Bildern kann man sich auch über den Künstler, dessen Werke und Vorhaben informieren. Kunstinteressierte, die frisches Holz spüren und riechen möchten, haben die Möglichkeit an Workshops teilzunehmen. Dort lernt man wie man ein Stück Nichts in Kunst verwandelt. Reinschauen lohnt sich durchaus.
Das Projekt gibt es seit über 15 Jahren und es ist kein Ende in Sicht. Jan de Weryha-Wysoczanski möchte bis an sein Lebensende die Kunst genießen und präsentieren. Er hat sich so viele Ziele gesteckt, sodass er noch Jahre lang damit zu tun hat. Seine Seite hebt sich deswegen von anderen Portalen ab, weil man einfach die Liebe zum Holz spürt. Schon alleine der Anblick der wundervollen Gebilde sorgt für Entspannung. Nach einem anstrengend Tag genügt es, wenn man den Duft von Holz vernimmt. Schon ist man wieder in seiner Mitte.
Der Künstler hat sein Diplom in der Bildhauerei 1976 an der Danziger Kunstakademie gemacht. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler. Seit 1982 lebt er in Hamburg, wo Kunst sowieso groß geschrieben wird. In der Kunstszene ist Jan de Weryha-Wysoczanski sehr bekannt und sehr gefragt.  
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Kommentar, Prof. Dr. L. Mextorf [Kunsthistoriker, Professor für Kultur- und Kunstgeschichte, Mediengeschichte und Medientheorie an der Berliner Technischen Kunsthochschule und Fachhochschule Bielefeld], zur Diskussion über das Mahnmalkonzept zur Erinnerung an Bergedorfs Zwangsarbeiter von Jan de Weryha auf der Internetseite der Bergedorfer Zeitung. Berlin, 18.02.2012 – 23:22 Uhr Die ganze Aufregung erinnert mich nicht nur an die Kontroverse um das Holocaust-Mahnmal von Peter Eisenman in Berlin, sondern auch an die Widerstände gegen das Vietnam Veterans Memorial von Maya Lin in Washington. Beide Mahnmale sind ähnlich reduziert wie der Entwurf für Bergedorf und vor ihrer Fertigstellung gleichermaßen umstritten gewesen. Inzwischen ist die Kritik weitgehend der Faszination für die emotionale Kraft gewichen, die von ihnen gerade wegen ihrer minimalistischen Erscheinung ausgeht, denn im Unterschied zu figurativen Statuen stellen sie Gefühle nicht einfach dar, sondern lassen sie uns unmittelbar erleben. Ich bin überzeugt davon, dass es bei der umstrittenen Entwurfsüberarbeitung von Jan de Weryha ähnlich sein wird.
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Kommentar, Prof. Dr. Matthias Bleyl [Kunsthistoriker, Professor für allgemeine Kunstgeschichte an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee], zur Diskussion über das Mahnmalkonzept zur Erinnerung an Bergedorfs Zwangsarbeiter von Jan de Weryha auf der Internetseite der Bergedorfer Zeitung. Berlin, 18.02.2012 – 14:44 Uhr

Eine der besten Qualitäten sog. „abstrakter“ Denkmäler ist wohl, daß sie immer polarisieren, denn sie bieten eine ästhetische wie auch eine ethische Angriffs- und Projektionsfläche und stellen damit unser Selbstverständnis gleich in mehrfacher Hinsicht auf den Prüfstand. Liefern sie Gefälligkeiten in beiden Bereichen, so sind sie grundverfehlt. Eine solche Qualität hat ihren Preis, und wem der zu hoch erscheint, der hat noch nicht erfahren können, daß Kunst nicht bloß überflüssige „Städteverschönerung“ (oder –verschandelung) leistet, sondern ein notwendiges geistiges Grundnahrungsmittel unserer Gesellschaft ist. Deren sonstige notwendigen Kosten, wie etwa bei der unhinterfragt akzeptierten Anschaffung eines neuen Dienstfahrzeugs der Polizei, würden wohl kaum eine öffentliche Polemik in einer Zeitung auslösen. Wenn das Argument zu hoher Kosten für ein Kunstwerk gerade in einem Teil einer Stadt bemüht wird, in der sicher selbst für Banalitäten viel mehr und sogar für ein besonders ambitioniertes Kulturprojekt ganz andere, ständig steigende Summen ausgegeben werden, so ist dies seltsam und legt im Grunde nur offen, wie geradezu wohlfeil Bergedorf sich für den Preis eines Pkw der unteren Mittelklasse erstklassige künstlerische Qualität einhandeln kann.

 

 

Auszug aus dem Kommentar, Dr. Iwona Bigos, [Leiterin der Städtischen Galerien in Danzig, darunter des Günther Grass Museums], zur Diskussion über das Mahnmalkonzept zur Erinnerung an Bergedorfs Zwangsarbeiter von Jan de Weryha auf der Internetseite der Bergedorfer Zeitung. Gdańsk, 16.02.2012 – 12:54 Uhr

[…] Das künstlerische Werk von Jan de Weryha-Wysoczanski kenne ich sehr gut. Die Einfachheit der Form und die wohlüberlegte Auswahl des Materials sind die wichtigsten Merkmale seiner Kunst. Dies betrifft auch den Entwurf des Mahnmals. […] Ich hoffe, dass diese ausführliche Erklärung des Künstlers den Einwohnern von Bergdorf die Idee seines Kunstwerks näher bringt und die Akzeptanz des Mahnmals fördert. Dies möge dazu beitragen, dass sich bei der Betrachtung des fertigen Denkmals die Ruhe einstellt, die nötig ist um über diesen Teil der Geschichte nachzudenken. In der minimalistischen Schlichtheit und der hier gezeigten Reduzierung liegt eine Ausdruckskraft, die ihre Kraft langsam aber nachhaltig entfaltet.

 

 

Auszug aus dem Artikel, Agata Patralska-Obarewicz [TVP-Redakteurin, Dichterin, Schriftstellerin, Journalistin], Drewniana pępowina (Aus Verbundenheit mit dem Holz).

[…] Jans Kunst sprach mich bei meinem ersten Eindruck an, nicht durch Bilder, doch durch den philosophischen Ansatz. Diese seinen ersten Worte waren so „grün“ und voller Sinn, dass ich erst durch sie die richtige Spur fand … um sicherzustellen, dass alles nicht wie von dieser Welt verbunden ist und damit aufs Einfachste, da natürlich, ohne Koketterie und ohne exaltiert zu sein. […] Er gibt nicht nur vor Künstler zu sein, er webt mit seinem Material ein unsichtbares Band der Verbundenheit. Natürlicherweise ist er ein überdurchschnittlich begabter Künstler, der das Verhältnis Mensch und Natur außerordentlich zu berühren weiß aber auch das der Kunst als Träger von Wahrheit und Sinn. […] Jans Wertschätzung für das Holz bewegt mich, macht mich gar verlegen…. Was ihn umtreibt, finde ich wieder in meiner Vision einer aufrichtigen Auseinandersetzung mit meinen Emotionen, in meiner Vision von der Kunst…. Als ob er das Band, das ihn mit Mutter Natur wie eine Nabelschnur aus Holz verbindet, nie durchtrennt hätte! 


 

 

Auszug aus der Magisterarbeit, Aleksandra Warchoł, Wystawa jako dzieło sztuki, na podstawie twórczości Jana de Weryha-Wysoczańskiego (Die Ausstellung als Kunstwerk, anhand des Schaffens von Jan de Weryha-Wysoczański), Technische Universität Radom, Kunstfakultät, Radom 2011.

[…] Die Arbeiten de Weryhas haben einen außergewöhnlich harmonischen Charakter, etwas Seltenes unter zeitgenössischen Künstlern, die eher darauf aus sind zu schocken oder zum Nachdenken anzustiften. […] 

  


 

 

Auszug aus dem Artikel, Sława Ratajczak [Journalistin], Arboretum duszy mojej – o znanym w Niemczech rzeźbiarzu polskim Janie de Weryha-Wysoczańskim (Das Arboretum meiner Seele – Über den in Deutschland bekannten polnischen Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański),

[…] Dutzende von Ausstellungen, Katalogen, Hunderte von Artikeln in der polnischen und deutschen Presse, polnische Magisterarbeiten sowie Werke in unseren Museen geben Zeugnis einer außergewöhnlichen Karriere des Künstlers, der Eigensinn und Determination eines Odysseus aus Homers Epos in sich verbindet. […]

 

 

  

 

 

Auszug aus dem Artikel Anna Podsiadły [Kunsthistorikerin, Kuratorin], Drewno jako materia rzeźby (Holz als Werkstoff der Skulptur), Orońsko Kwartalnik Rzeźby, Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku (Zentrum für Polnische Skulptur in Orońsko), Jahrgang XXI: 3(80)2010, S. 1-6. ISSN 1230-6703

[…] Die Ausstellung in Orońsko, die dem Holz gewidmet war, zeigte eine Zusammenstellung und Konfrontationen verschiedener Strategien der Nutzung dieses Werkstoffes und dessen Bearbeitungstechniken. Sie präsentierte einen ungewöhnlichen Reichtum der Gattungen, Farben, Strukturen. Gleichzeitig war sie auch eine recht umfangreiche Präsentation der Formen individueller Ausdrucksweisen der Künstler, die das „Körperliche“ des Holzes zelebrieren oder die den Werkstoff aus anderen Gründen und Impulsen verwenden. Die genetischen Vorzeichen des Schaffens der präsentierten Bildhauer waren sehr unterschiedlich. […] Unter den vorgestellten künstlerischen Persönlichkeiten der Ausstellung befanden sich Werke von Künstlern, deren Hauptmaterial oder ein wichtiges Material ihrer Arbeit das Holz darstellt. Zu diesen zählen wir Jerzy Faber, Stefan Borzęcki, Jan de Weryha-Wysoczański, Stanisław Kulon, Adam Procki sowie Antoni Rząsa. […]

 

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Grażyna Tomaszewska-Sobko [Kustodin der Städtischen Galerie in Danzig], In den Fesseln der Wahrnehmung, Tabularium – Jan de Weryha-Wysoczański, Gdańska Galeria Miejska (Städtische Galerie in Danzig), Gdańsk 2009. ISBN 978-83-929348-9-9

[…] In diesem Fall ist das Tabularium ein Versuch, das aus der Welt der Natur stammende Material zu archivieren. Jedes Holzstück ist in Wirklichkeit eine Aufzeichnung von Zeit und Geschichte. Es ist – wie der Künstler selbst sagt – „ein hieroglyphischer Text der Natur“. Vielleicht ist es auch eine Art von Redundanz, das heißt, eine Sicherung im Fall der Beschädigung eines größeren Systems – des Ökosystems. Denn alle Werke von de Weryha zeigen seine große ökologische Sensibilität. Dies beweist die Art, wie der Künstler mit Holz umgeht. […] In seinen Werken verzichtet er bewusst auf jegliche Art des Erzählens. Früher von der Minimal Art fasziniert, beschränkt er heute seine Ausdrucksformen. Doch die Werke von de Weryha werden ganz anders wahrgenommen als die zum Teil industriell wirkenden, kalten, gleichgültigen Arbeiten von anderen Künstlern dieser Kunstrichtung. […]

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Katarzyna Rogacka-Michels [Kunsthistorikerin, Agentur für aktuelle Kunst in Hamburg], Raues Holz, Tabularium – Jan de Weryha-Wysoczański, Gdańska Galeria Miejska (Städtische Galerie in Danzig), Gdańsk 2009. ISBN 978-83-929348-9-9

[…] Grundlegend in der bildhauerischen Arbeit ist der Rhythmus der Struktur und der Farbe. In diesem Prozess verlässt der Künstler die Oberfläche und geht an den Kern. Entweder geht er in das Holz hinein oder verwendet die unbearbeitete Rinde der Bäume. Dafür spaltet er die Hölzer, „zerpuzzelt“ die Rinde, reiht die in den Hölzern innewohnende Struktur einander an und arbeitet – wie ein Komponist – mit großem Gespür für Proportion den Rhythmus aus. Es entstehen Module, die in einem Spannungsverhältnis – unberührte versus veränderte Elemente – nebeneinander gesetzt werden. Die Geometrie, die Tafeln oder die Formen der Kompositionen – Kreis, Vierecke – dienen dem Bildhauer als Hilfsmittel, um der natürlichen Ordnung einen Rahmen zu schaffen. […] Nach zahlreichen Ausstellungen in Deutschland folgten ab 2004 große Ausstellungen in Polen. 28 Jahre nach der Auswanderung aus Polen fand die erste Ausstellung des Künstlers in der Heimatstadt Danzig statt. Mit der Erfahrung beider Kulturen und der Erfahrung der Fremdheit und Vertrautheit zeigt sich eine individuelle und sensible künstlerische Persönlichkeit.

 

 

Vorwort von Dr. Iwona Bigos [Direktorin der Städtischen Galerie in Danzig] zum Katalog , Tabularium – Jan de Weryha-Wysoczański, Gdańska Galeria Miejska (Städtische Galerie in Danzig), Gdańsk 2009. ISBN 978-83-929348-9-9

Zweifellos hat Danzig zahlreiche ausgezeichnete Künstler ausgebildet. Viele von ihnen leben und arbeiten weiterhin in dieser besonderen Stadt. Es gibt aber auch einige, die in den 80er Jahren gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen und ihre künstlerische Tätigkeit in einem anderen Land fortzusetzen. Auch Jan de Weryha-Wysoczański gehört zu dieser Generation der Emigranten. Eine Änderung des Wohn- oder Arbeitsortes bedeutet immer eine wichtige Zäsur im Lebenslauf, vor allem in der Biographie eines Künstlers. Eine neue Umgebung, neue Kultur und eine fremde Sprache bleiben nicht ohne Einfluss auf die persönliche und schöpferische Entwicklung. Nur starke und konsequente Persönlichkeiten sind imstande, sich in der neuen Wirklichkeit wieder zu finden und wahrgenommen zu werden. Jan de Weryha-Wysoczański ist ein Künstler, dem es gelang, eine individuelle Bildhauer-Sprache zu erfinden, die sowohl in seiner neuen Heimat Deutschland, als auch in anderen Ländern, darunter in Polen, verständlich ist. Seit einigen Jahren schon zeigt de Weryha-Wysoczański sein künstlerisches Werk in Polen, diesmal hat er aber zum ersten Mal die Möglichkeit, es in seiner Heimatstadt Danzig – in unserer neu entstandenen Städtischen Galerie in Danzig – zu zeigen. Es ist die erste individuelle Ausstellung im Rahmen der Ausstellungsreihe, die dem künstlerischen Werk der Danziger Künstler, die im Ausland leben und schaffen, gewidmet wird. Wir freuen uns sehr, dass sich ausgerechnet Jan de Weryha-Wysoczański einverstanden erklärte, seine neuesten Arbeiten in unserer Galerie zu zeigen.

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Dorota Karaś [Journalistin], Dwie wystawy w Gdańskiej Galerii Miejskiej – Między drewnem a fotografią (Zwei Ausstellungen in der Danziger Stadtgalerie – Zwischen Holz und Fotografie), Gazeta Wyborcza, Trójmiasto (Dreistadt), Nr. 195.6108, 21.8.2009.

[…] Auf die Idee, Werke dieses Künstlers in Danzig auszustellen, ist Iwona Bigos gekommen: – Ich denke, es ist lohnenswert in der Stadtgalerie ebenfalls Kunstschaffende zu präsentieren, die Gdańsk einst verlassen haben, um nun an anderen Orten Interessantes zu schaffen – sagt die Leiterin der Danziger Stadtgalerie.


 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Aleksandra Lamek [Journalistin], Drewno z duszą i baśniowe opowieści w Gdańskiej Galerii Miejskiej (Holz mit Seele und märchenhafte Erzählungen in der Danziger Stadtgalerie),18.08.2009.

Die Danziger Stadtgalerie bereitet zwei großartige Ausstellungen vor. Die eine, eine Kollektion von Holzskulpturen Jan de Weryha-Wysoczańskis, die andere, ein märchenchafter Fotozyklus Barbara Prasilovas. Beide Vernissagen finden schon kommenden Freitag statt. […]

  

 

 

Auszug aus dem Artikel Sabrina Janesch [Schriftstellerin, freie Journalistin, Stadtschreiberin in Danzig/Gdańsk], Das Holz und seine Borke. 21.08.2009.

[…] Die Werke überraschend wohltuend… ganz sensibel wird da mit dem Material Borke und Holz umgegangen, sich ihm angenähert, es auch formal nachempfunden. […]

 

 

Auszug aus dem Artikel Maria Pajek, Anna Podsiadły, Alfabet rzeźby – def… (Alphabet der Skulptur def...), Orońsko Kwartalnik Rzeźby, Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku (Das Zentrum für Polnische Skulptur in Orońsko), Jahrgang XIX: 4(73)2008, S. 3-7. ISSN 1230-6703

[…] Ähnlich wie die letzte, bedient sich auch die aktuelle Edition einer Methode der Präsentation von Begriffen des Skulpturenareals über die Jahrhunderte hinweg. Die Illustration der konkreten Probleme bestimmen ausgewählte bildhauerische Werke, mehrheitlich aus der eigenen Kollektion des Zentrums Polnischer Skulptur sowie ein umfangsreiches fotografisches Material. […] Einige der beteiligten Künstler: Umberto Boccioni, Christo, Honoré Daumier, Edgar Degas, Donatello, Marcel Duchamp, Xawery Dunikowski, Barbara Falender, Fidiasz, Maria Jarema, Jerzy Jarnuszkiewicz, Stanisław Kulon, Józef Łukomski, Tadeusz Markiewicz, Danuta Mączak, Myron, Małgorzata Olkuska, Sławoj Ostrowski, Władysław Ostrowski, Adam Procki, Auguste Rodin, Adolf Ryszka, Józef Sękowski, Antoni Starczewski, Ludmiła Stehnowa, Maciej Szańkowski, Jacek Waltoś, Jan de Weryha-Wysoczański, Jan St. Wojciechowski, Zofia Woźna, August Zamoyski.[…] 

 

  

 

 

Auszug aus der Magisterarbeit Magdalena Kościelniak, Jan de Weryha-Wysoczański – Archiwista drewna (Jan de Weryha-Wysoczański – Holzarchivar), Universität von Rzeszów, Wydział Sztuki, Rzeszów 2008.

[…] De Weryhas Objekte sind in der Tat „Naturaufzeichnungen” im weiten Sinne. Der Künstler erwägt gegenseitige Verhältnisse mit der Welt der Natur. Er gesteht dem Holz eine Seele zu, ihm eine tiefere Bedeutung verleihend, aber durch die Transformation übergibt er ihm auch Lebenskraft, als wenn er es mit einem neuem Dasein beschenkte. Indem er sich auf die Unendlichkeit beruft, sucht er für das Auge versteckte Analogien, er geht neuen sich entwickelnden Motiven nach, immer breiteren Kontexten, stets konsequent seine besondere Relation zur Natur nutzend. Er schafft neue besondere Objekte und verändert dabei nicht die ursprüngliche Materialwirkung des Holzes. Der Künstler konzentriert sich auf dem Werkstoff und nicht auf der Symbolik. Er verleiht dem Holz eine bestimmte Ordnung und schafft dabei ein Holzarchiv der besonderen Art. […] 

  


 

 

Auszug aus dem Artikel Maja Ruszkowska-Mazerant [Journalistin] Wie entsteht ein privates Museum? – Ein Gespräch mit Jan de Weryha-Wysoczański (Jak powstaje prywatne muzeum? – Rozmowa z Panem Janem de Weryha-Wysoczańskim), Purpose – Przedsiębiorczość w kulturze, Magazin, Nr. 42, März 2008.

[…] Jan de Weryha-Wysoczański ist ein polnisch-deutscher Bildhauer. Seit über 28 Jahren lebt er in Deutschland, wo er plant ein Privatmuseum zu eröffnen. Nur uns erzählt er von seiner Idee, seinen Plänen sowie Schwierigkeiten, die ihn plagen. […]

 

 

Auszug aus dem Artikel Dr. Dorota Grubba-Thiele [Kuratorin, Journalistin], Gdy postawa staje się formą/When an Approach Becomes a Form (Wenn Haltungen Form werden), Exit Nowa Sztuka w Polsce, New Art in Poland, Fundacja Exit Warszawa, kwartalnik Nr. 2(66) 2006, S. 4112-4115. ISSN0867-0625

Jan de Weryha-Wysoczański ist ein Künstler groüer Räume. Den Innenraum misst er mit Schritten auf der Suche nach Spannungen, nach dem Begreifen der Eigenschaften; seine Ablesung inauguriert einen Prozess eigenen Zehmens, Verarbeitens. Er führt unwahrscheinlich geheimnisvolle, meditative Holzobjekte ein, die raue Schönheit und rohe Technik ausstrahlen, Ergebnisse monatelangen Ringens im Hamburger Atelier. Weiter gestaltet er ephemere Zonen, die den Raum mildern und die dem Ort innewohnen – gegenwärtig den neunhundert Meter Raum des Museums der Gegenwartsskulptur im Zentrum für Polnische Skulptur. Offenbarungen in Holz, sowie frühere Präsentationen von Jan de Weryha-Wysoczański hat man als künstlerisches Ereignis gefeiert – als eine der schönsten und ergreifendsten Skulpturenausstellungen der letzten Zeit befunden. Der Kontakt mit diesen aufrichtigen Versuchen die Naturgeheimnisse zu definieren, eröffnet Prozesse persönlicher Epiphanien oder eines Pantheismus geradezu und obwohl jegliche erzählerische Träger fehlen, provoziert er eine intellektuelle Polemik der groüen Phänomene der Gegenwartskultur und -Kunst. […]

 

 

Auszug aus dem Interview zwischen Mariusz Knorowski [Künstlerischer Direktor des Zentrums für Polnische Skulptur in Orońsko] und Jan de Weryha-Wysoczański Objawienia w drewnie, in: Jan de Weryha-Wysoczański – Objawienia w drewnie – Orońsko 2006. (Jan de Weryha-Wysoczański – Offenbarungen in Holz – Orońsko 2006), Ausstellungskatalog, Muzeum Rzeźby Współczesnej (Museum für Zeitgenössische Skulptur), Orońsko 2006. ISBN 83-89327-37-6

[…] Immer öfter haben wir die Möglichkeit, mit deiner Kunst nach vielen Jahren ihrer Abwesenheit in Polen in Kontakt zu treten. Erinnern wir: Den Anfang bildete 2004 eine bescheidene Präsentation deines Objekts Kleiner Kubus in der Galerie Kapelle in Orońsko. Ihr folgten 2005 die Ausstellungen Holz – Archiv in der Galerie Patio an der Hochschule für Humanistik und Wirtschaft WSHE in Lódz sowie die monumentale Schau Epiphanien der Natur in der spätmodernen Welt in der Galerie Szyb Wilson (Schacht Wilson) in Kattowitz. Gegenwärtig wird deine Retrospektive im Museum für Zeitgenössische Skulptur im Internationalen Skulpturenzentrum in Orońsko gezeigt. In der Zwischenzeit gab es gute Rezensionen deiner Kunst und ein beachtliches Medienecho: Du wurdest in Erinnerung gebracht, konntest dich mit der Kunstwelt und einem neuen Publikum in Polen treffen. Vielleicht ist es also kein Zufall, dass sich rund um deine Person eine besonders günstige Aura entwickelt hat, das Interesse weckt – ein nicht allzu häufiges Phänomen als Reaktion auf die aktuelle Kunst. […] 

  

Interview Mariusz Knorowski-Deutschhttps://de-weryha-art.de/wp-content/uploads/2022/05/Interview-Mariusz-Knorowski-Deutsch.pdf

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Renata Metzger [Journalistin], Drewniany świat (Hölzerne Welt), Gazeta Wyborcza, Radom, Nr. 17. 5024, 20.1.2006.

Die Ausstellung „Offenbarungen in Holz” eröffnet die diesjährige Ausstellungssaison in Orońsko. De Weryha-Wysoczański ist einer der interessantesten in Holz arbeitenden Gegenwartskünstler. Aus den zugeschnittenen, vorher entsprechend geformten Fragmenten baut Wysoczański größere sehr unterschiedliche Konstruktionen. In seinen Händen verändert sich Holz – je nach Bedarf des Werkkonzeptes – entweder in einen Stoff, der Kraft, Härte ausstrahlt, oder mit seiner Leichtigkeit verzaubert. […]

 

 

Auszug aus dem Text Łukasz Kałębasiak [Journalist], Podsumowanie roku 2005 w śląskich muzeach i galeriach (Kommentar zum Jahr 2005 in schlesischen Museen und Galerien. Im letzten Jahr gab es in unserer Region eine Fülle interessanter Ausstellungen und wichtiger künstlerischer Ereignisse. Die Latte wurde diesmal sehr hoch angesetzt.), Gazeta Wyborcza Katowice, 01.01.2006.

[…] Die Ausstellung von Jan de Weryha-Wysoczański in Kattowitz. Die am meisten hölzerne Kunst der Welt. Man könnte sich anhand dieser Feststellung beleidigt fühlen, aber bestimmt nicht Jan de Weryha-Wysoczański, der in Danzig geboren ist und seit Jahren in Deutschland arbeitet. Denn Holz und das in der rohesten Form ist der einzige Werkstoff seines Schaffens. So, wie er im März die Galerie Szyb Wilson verwandelt hat, war betörend. Wunderbar einfache Kompositionen aus Holzstämmen oder Installationen aus reinem Reisig in einem postindustriellen Innenraum sind wie Feuer und Wasser in einem Raum zusammengebracht. Die Ausstellung ist weiterhin in der Galerie Wilson zu bestaunen.

 

 

Auszug aus dem Artikel Klara Kopcińska, Józef Żuk Piwkowski [Kuratoren], Rozmowa: Drugie życie drewna – Jan de Weryha-Wysoczański (Ein Gespräch: Das zweite Leben des Holzes – Jan de Weryha-Wysoczański), tytuł roboczy otwarty magazyn sztuki, dwumiesęcznik, Stowarzyszenie Edukacji i Postępu STEP Warszawa, Nr. 11-12.(10)2005. ISSN 1733 4691

[…] Wer bist Du? Ich bin ein suchender Mensch, der im Leben ständig nach etwas sucht; dieses Suchen konzentriert sich auf der Kunstebene. Und was suchst Du in der Kunst? Ich suche nach einer bestimmten Ruhe, einem bestimmten Rhythmus, den ich wahrscheinlich im täglichen Leben nicht finde; ich will erreichen, dass ich dank der Kunst ein leichteres Leben habe. Kunst ist dafür da, dass die Menschen durch sie besser werden. Dass sie empfindsamer werden, und wenn sie empfindsamer werden – werden sie auch besser. Gibt es so ein Kunstwerk, das Dich außerordentlich bewegte, auch Deine Empfindsamkeit? Ja, das Kunstwerk von Eisenman in Berlin, die Skulptur, die in der Mitte der Stadt entstanden ist. Meiner Meinung nach, das schönste Kunstwerk, das ich je in meinem Leben gesehen habe. […]

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Auszug aus dem Artikel Monika Branicka [Kunstkritikerin, Journalistin, Galeristin], Dusza drewna (Die Seele des Holzes), art & business, Sztuka Polska i Antyk, Instytut Promocji Kultury Sp. zo. o. Warszawa, Nr. 7-8/2005, S. 53. ISSN 1230-6703

[…] Weryha verwendet Holz gemäß seiner Eigenschaften. Er zerlegt es in Scheite, Schalen, Scheiben. Aus hunderten oder tausenden von Elementen baut er Hügel, Wege, Kreise. Aus Scheiben formt er eine Säule, aus Zweigen legt er ein Dreieck. Aus Rindenfragmenten legt er einen Kegel, schüttet einen Hügel auf, baut einen neuen Baum. Er schafft Figuren, die in der Natur nicht auftreten (hölzerner Kubus), doch vergewaltigt er nicht ihre Grundsätze und natürliche Ordnung. Er will die Holzstruktur begreifen; ihn interessiert die Möglichkeit des Eingriffs in das Holz, in einer solchen Masse, so dass es seine Identität nicht verliert. Dies ist wahrscheinlich die einzige reine geometrische Abstraktion, über die man nicht sagen kann, sie sei kalt. Minimalismus mit Seele eben. […] Eine der schönsten und ergreifendsten Skulpturen-Ausstellungen der letzten Zeit. […]

 

 

Monika Jóźwik [Journalistin, TVP-Redakteurin, Schauspielerin], Auszug aus dem Gespräch mit dem Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański im Studio des TVP-Polonia-Fernsehsenders über seine Ausstellung Epifanie natury w późno-nowoczesnym świecie (Epiphanien der Natur in der spätmodernen Welt) in der Galerie Szyb Wilson, Katowice. Die Sendung wurde ausgestrahlt am 3. Juli 2005.

[…] MJ. In der Galerie Szyb Wilson in Katowice, innerhalb eines alten Bergwerkes auf fast 2.000 m², wurden ca. 100 Objekte, Holzskulpturen des polnischen seit 26 Jahren in Deutschland lebenden Künstlers Jan de Weryha-Wysoczański zusammengebracht, der heute unser Gast ist. […] MJ. Zum Gegenstand ihrer Arbeit haben Sie das Holz erwählt. Was an Holz ist für sie als Künstler interessant? In welcher Weise interessiert Sie, intrigiert Sie Holz als künstlerischer Baustoff? […]   

  

 

 

Auszug aus dem Artikel Katarzyna Frankowska [TVP-Redakteurin, Journalistin], Tożsamość drewna (Die Identität des Holzes), TVP (polnisches Fernsehen), 17.06.2005.

[…] Wichtigstes Baumaterial und Bildhauermaterial. Kann es noch irgendwelche unbekannten Eigenschaften besitzen? Oder ein Medium für neue Sinne werden? Holz zum Gegenstand seiner Arbeit hat der polnische in Deutschland arbeitende Künstler Jan de Weryha-Wysoczański gemacht. Er führte es in Gefilde, aus denen es von der Kunst und Technik ausgeschlossen wurde. In der Galerie Szyb Wilson in Kattowitz im Bereich des ehemaligen Kohlebergwerkes hat man auf 2000 m² etwa hundert abstrakte Arbeiten angesammelt. Ihr Autor pflegt zu sagen, er archiviere Holz. Seine Kunst ist eine Art des Ordnens oder Ansammelns von Formen und Gestalten, in denen dieses Material in der Natur auftritt. Er belastet die auf diese Weise entstandenen Objekte nicht mit Bedeutungen. Er stellt keine Assoziationen her. Vielleicht ausgenommen natürlichste, sagen wir -archetypische […] 

 


 

 

Auszug aus dem Artikel, Ewa Sitarska [TVP-Redakteurin], Pamięci obumarłym drzewom (In Erinnerung an abgestorbene Bäume), TVP (polnisches Fernsehen), 27.03.2005.

[…] Er sagt über sich, er sei ein Holzarchivar, was die Natur zur Verfügung stellt, sammelt und fügt er zu harmonischen Kompositionen zusammen. Jan de Weryha-Wysoczański, denn von ihm ist die Rede, deutsch-polnischer Bildhauer präsentiert seine Werke in der Galerie Szyb Wilson in Kattowitz. Im Grunde genommen sind dies keine Skulpturen, sondern Denkmäler, die er für schon abgestorbene Bäume errichtet. […]

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Łukasz Kałębasiak [Journalist], Rzeźby Jana de Weryha-Wysoczańskiego wystawiono w Katowicach – Katedra pełna drewna (Skulpturen von Jan de Weryha-Wysoczański ausgestellt in Kattowitz – Eine Kathedrale voller Holz), Gazeta Wyborcza, Katowice, Bielsko-Biała, 23.03.2005.

[…] Es schien, als sollte das Ausfüllen des großen Raumes der Galerie Szyb Wilson durch nur einen Künstler (zudem noch interessant) unmöglich sein. Doch die Einladung hat Jan de Weryha-Wysoczański bekommen und in zwei Wochen schuf er bei Wilson eine herrliche Ausstellung. Obwohl es dort nichts anderes gibt als rohes Holz. – Meine Skulpturen sind ein Denkmal zu Ehren des Baumes – sagt Wysoczański, und es gibt keinen besseren Schlüssel zu seinen Werken als diese Feststellung. Weil der Künstler sich auf dem Material konzentriert und nicht auf der Symbolik. – Kunst muss keine praktischen Ziele verfolgen. Sie soll nur auf den Rezipienten wirken – das ist sein Motto. Bei Wilson wirkt sie bestimmt. Mal mit seiner Skala, wenn Wysoczański mit abgesägten Pappelstämmen eine ganze Nische in der ehemaligen Zeche füllt. Ein anderes Mal mit der Idee, aus Rindenstücken eine fantasievolle Skulptur zu formen. Die ganze Arbeit des Künstlers beruht vor allem darauf, dem Holz eine bestimmte Ordnung zu geben. […] Mir ist klar geworden, dass ich tatsächlich Holz archiviere – sagt der Künstler. Das was in den Skulpturen und Installationen Wysoczański’s „wirkt“ ist der Rhythmus. Der Künstler legt kleine Stücke strengen Holzes in einfachen Kombinationen auf den Boden oder schließt sie in Rahmen, wie Bilder. In dieser absoluten Einfachheit liegt das ganze Genie seiner Kunst. […] Die Kunst von Wysoczański weckt besonders gute Emotionen. Es ist was Uriges in unserer Anschauungsweise des Holzes und der Künstler macht sich dies gut zu nutzte. […]

 

 

Auszug aus dem Artikel Mieczysław Szewczuk, [Direktor des Museums für Zeitgenössische Kunst in Radom, Kunsthistoriker]. Jan de Weryha-Wysoczański wobec minimalizmu – Wystawy w Polsce (Jan de Weryha-Wysoczański und der Minimalismus – Ausstellungen in Polen), Orońsko Kwartalnik Rzeźby, Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku (Zentrum für Polnische Skulptur in Orońsko), Jahrgang XVI: 1-2(58-59)2005, S. 10-13. ISSN 1230-6703

[…] Der Ausstellungstitel in Orońsko ist gleichzeitig auch der Titel des Hauptwerkes, das dort gezeigt wurde; das war eben der „Hölzerne Kubus“ – eine große, beinahe monumentale Form; der in dem Inneren der Kapelle aufgestellte Kubus mit Seiten von 230 cm Länge, auf denen kleine Holzstückchen angeordnet sind. Der Künstler entwarf die Arbeit vorher, doch realisierte er sie mit dem Gedanken, sie in dem Kapellenraum auszustellen (datiert 2003). Diese erste in Polen gezeigte Skulptur führte uns in sein Kunstschaffen ein, sie wies sowohl auf das Material hin, als auch auf die Arbeitstechnik – auf das Holz, das Material seiner Realisation und die Werkzeuge (diese Holzstückchen entstehen durch Sägen und danach durch Abspalten durch die Axt oder den Stechbeitel). Die einfache Form wird zum wesentlichen Element der Raumarchitektur, für das die bestehende Architektur zum Rahmen wird. Weryha-Wysoczański ruft mit seiner Arbeit die lange Tradition des Aufstellens eines Kubus im Raum herbei; gewiss war das wichtigste dieser Werke die Realisation Goethes, der in Weimar eine Kugel und einen Kubus als „Altar des erfreulichen Schicksals“ aufgestellt. […] Der Bewusst eingeführte Rhythmus ist immer wichtig und jeder Arbeit eigen. Immer konsequenter ordnet sich der Künstler der Regel unter, sich auf Handlungen zu beschränken, die aus technischen Notwendigkeiten erwachsen und auf alles zu verzichten, was schmückt. Weryhas Schaffen bezieht sich ständig auf geometrische Formen, aber in vielen Realisationen sind die Formen weit entfernt von der Präzision, mit welcher Werke von Künstlern geschaffen werden, die mit der Strömung geometrischer Kunst verbunden sind. Der Künstler spricht über seine Faszination – „seit langem“ – für den Minimalismus, zuerst für frühe Werke Carl Andres, später auch anderer Künstler, zugleich auch für minimalistische Musik. Er übernahm vom Minimalismus mehrere Regeln, die die großen Schöpfer dieser Richtung, mit ihrem Schaffen angestellt haben, doch das, was in seiner Kunst vor sich geht, scheint der Strömung dieser Kunst, entgegengesetzt zu sein, ihre Verneinung zu sein. Wichtig ist die große Skala der Objekte, die Einfachheit und Wiederholbarkeit der Formen zu sein, die Beziehung zum umgebenden Raum, dennoch die Ungebundenheit in der Bedienung der Werkzeuge und das Material selbst entscheiden über das, dass seine Skulpturen frei sind von der technischen Kälte vieler minimalistischer Werke, sondern Weichheit – „des natürlichen“ – Holzes aufweisen, das frei von der arbeitenden Menschenhand gestaltet wird. […] Die ungewöhnlichste Eigenschaft dieses Schaffens, für das einen Bezugspunkt auf der Karte der Gegenwartskunst der Minimalismus bildet – ist ihre Verwandtschaft zu der sog. Stammes- oder primitiven Kunst, der am meisten archaischen von allen bekannten Künsten. Wie der Schaffende der damaligen Skulpturen, stellt der zeitgenössische Bildhauer ähnlich seine Objekte im Raum auf, in dem sie zu Ideenmahnmalen, zur Herbeirufung der Zeit der Vergangenheit des Gedächtnisses werden, wie jene ihre Ahnen herbeiriefen und rufen. […] 

  

 

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Prof. Dr. Jan Stanisław Wojciechowski [Kunstkritiker und Kulturwissenschaftler] Jan de Weryha-Wysoczański – Epifanie natury w późno-nowoczesnym świecie – Obiekty z drewna Jana de Weryha-Wysoczańskiego/Epiphanies of Nature in the Late-Modern World – Jan de Weryha-Wysoczański’s Objects in Wood. (Epiphanien der Natur in der spätmodernen Welt – Holzobjekte von Jan de Weryha-Wysoczański), Galeria Szyb Wilson, Katowice 2005. ISBN 83-89327-20-1

[…] Den Sinn der Objekte von Jan de Weryha erblicke ich in den der minimal art ganz konträren philosophischen Grundlagen. Die minimal art im Bündnis mit dem Konzeptualismus ist eine effektvolle Phase der Dematerialisierung und Denaturalisierung der Kunst. Die Objekte von Andre, Judd, Morris oder Serra sind bekanntlich eine räumliche Imagination von Sprach- und Denkfiguren. Der Akzent liegt dabei auf der Tautologie, also auf der Flucht vor allen Metaphern, Symbolen und „Offenbarungen”, auf den Bestrebungen, Grundlagen einer abstrakten Sprache zu erreichen und ihre begrifflichen Nullpunkte zu bestimmen. Minimalistische Objekte sind so konzipiert, dass sie nur so viel „sprechen“, wie man in der geometrischen, Material und räumlich gleichgültigen Fläche oder im Kubus sehen kann. Die Kunst der siebziger Jahre, und vor allem die Dekade der achtziger Jahre, ging einen heftigen künstlerischen Streit mit diesen Tendenzen ein, indem sie die Kraft der individuellen Expression, Materialität und vor allem die Körperlichkeit des künstlerischen Aktes betonte. Das ist eine für die späte Moderne (um den abgenutzten Begriff der Postmoderne zu vermeiden) charakteristische Wende. Und ist Jan nicht gerade auf eine manifeste Weise „körperlich”? Körperlich in einem besonderen Sinn, denn das Objekt seiner künstlerischen Ausbeute ist Holz in seiner rohen Erscheinungsform. Minimalistische Tautologien sind das Gegenteil der künstlerischen Epiphanien und Weryhas Kunst ist – meiner Überzeugung nach – epiphanisch und nicht tautologisch. Epiphane Kunst ist – sage ich um Missverständnissen vorzubeugen – ein Mittel um etwas offen zu legen, was „tiefer” steckt, sie ist die Befreiung des „Lichtes”, sie schafft Bedingungen für jene „lichten Weiten” und Einblicke. […] Jan de Weryhas Objekte sind keine Begriffsfiguren, keine rein konzeptuelle Stellungnahme im Streit über die Existenzweise der Begriffserzeugnisse. Jan de Weryhas Objekte sind materiell, konkret, tief verankert in der „Natur” des Holzes. Seine Bemühungen, das Holz in geometrischen Strukturen anzuordnen, sind nicht von dem Wunsch nach der Erlangung einer rein intellektuellen Rigorosität motiviert, die Geometrie spielt eine dienende Rolle, sie ist eine eigentümliche Grammatik, dank der die „Natur” sich klarer ausdrücken kann. Und vielleicht sind sie eine Art, die „Natur” zum Sprechen anzuspornen, ihre eigenen Eigenschaften aufzudecken, die im herkömmlichen Sinne unsichtbar sind. Seine Arbeit mit Holz kommt unter Bedingungen der späten Moderne zum Vorschein – das heißt in der Welt der Globalisierung, des rasenden Konsums, der Werbung, in der Welt der Algorhythmen, in der uns jeder Besuch im Computercyberspace gefangen hält. In dieser Welt führt der Künstler eine Revolte durch, dreht unsere Wahrnehmung um, schlägt erneut einen Einblick in die Natur in ihrer rohen Gestalt vor. Lichte Weiten, Offenbarungen, Einblicke in die Natur – Epiphanien der Natur unter Bedingungen der späten Moderne. […]

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Dr. Małgorzata Ludwisiak [Stellv. Direktorin des Kunstmuseums in Łódź, ehem. Direktorin der Łódź-Biennale, Mitbegründerin und Direktorin des Festivals Łódź-Design, Dozentin an der Kunstakademie Łódź, ehem. Mitarbeiterin der Kulturabteilung der Gazeta Wyborcza in Łódź], Nowe miejsce na kulturalnej mapie Łodzi – Sztuka dość jasna (Ein neuer Ort auf der Kulturkarte von Łódź – Kunst mit einer ziemlich klaren Aussage), Gazeta Wyborcza, Łódź, 13.01.2005.

Die Galerie Patio wurde um einen neuen Raum bereichert, in dem neue Ausstellungen organisiert werden. Die erste Exposition ist gleichzeitig eine Entdeckung eines in Polen fast unbekannten Künstlers […] – Er ist ein bescheidener Künstler, ohne Selbstvermarktungsmechanismen – erklärt Leszek Golec vom Zentrum Polnischer Skulptur in Orońsko, einer der Ausstellungsorganisatoren. – Und seine Kunst gefällt, weil sie ziemlich klar ist. Das polnische Debüt de Weryhas ist ein Werk des Zufalls. – Wir haben uns vor einem Jahr bei einer Ausstellung in Schleswig getroffen – erzählt Henryk Gac vom Zentrum der Gegenwartskunst in Warschau. Sofort habe ich mich entschieden, ihm eine Ausstellung zu organisieren. Wir haben schon Pläne für das nächste Jahr. Woher der Titel „Holz – Archiv“? – Weil hier Arbeiten aus verschiedenen Arbeitsperioden ausgewählt wurden. […] Die neue Galerie vom Label der Hochschule für Humanistik und Ökonomie beginnt mit einem starken Akzent guter Kunst und Kuratoren mit Markennamen. […]

 

 

Auszug aus dem Artikel Piotr Grobliński [Journalist], Budowanie przestrzeni (Das Bauen eines Raumes), 7.01.2005.

Um einen neuen Expositionsraum reicher geworden ist die Galerie Patio. Die sich weiterentwickelnde Hochschule für Humanistik und Ökonomie (WSHE) eröffnete kürzlich ihre akademische Bibliothek an der Sterlinga Str. 26, wo sich auch ein Platz für Kunstpräsentationen bietet. Die Inaugurationsausstellung in dem neuen Ort bindet glänzend zu dem Aufbau eines künstlerischen Forums an. Ihr Autor, Jan de Weryha-Wysoczański, ist nämlich ein Bildhauer, der mit einer ungewöhnlichen räumlichen Einbildungskraft beschenkt ist. Mit seinen monumentalen Arbeiten ist er im Stande, jeden Raum auszufüllen. Er ist ein echter Architekt des Raumes. Der Autor absolvierte seine Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in seiner Geburtsstadt Gdańsk, aber seit 1981 lebt und arbeitet er in Hamburg. Er beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der an das Minimal Art anbindenden Holzskulptur. Die Łódź-Ausstellung ist die erste Präsentation seiner Arbeiten in Polen. De Weryha-Wysoczański behandelt das Material in dem er arbeitet mit großer Demut. Nie fällt er Bäume für seine Skulpturen – er gewinnt Holz aus Windbrüchen oder nutzt von Förstern zurückgelassene Reste des Rohstoffes. In die Struktur des Holzes greif er so ein, dass es die Spuren seiner Geschichte nicht verliert (seine Ausstellung hat er „Holz-Archiv” betitelt), indem in seinen Arbeiten nicht bearbeitete Flächen bleiben. Er schafft einerseits Formen, die der Natur entstammen (Hügel, Bienennester), als auch rein geometrische Strukturen, in denen Rhythmus sehr wichtig ist. In der Ausstellung macht den größten Eindruck die auf dem Boden liegende Arbeit, die aus hunderten gespaltener Holzstücke besteht, die in vier rechteckigen Segmenten gelegt sind. Was hier interessant ist, auf diese Weise zeigt der Künstler diese Arbeit zum ersten Mal – bisher dienten, die rechteckigen Formen als Wände vom einem Kubus. Der Charakter des Galerieraumes legte jedoch eine neue Zusammenstellung der Elemente nahe. Galerie Patio – Bibliothek WSHE, Sterlinga Str.26, bis 15. Februar.

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Urszula Usakowska-Wolff [Kunstkritikerin, Dichterin, Journalistin], Jan de Weryha-Wysoczański – Drewno-archiwum – Wystawa rzeźby (Holz-Archiv – Skulpturenausstellung), Patio Galeria Sztuki Łódź, Wyższa Szkoła Humanistyczno Ekonomiczna, Łódź 2005.

[…] Die Kunst, die dieser Universalkünstler kreiert, ist eine Kunst der Gegensätze. Minimalistisch, also uniformiert und entindividualisiert in der Form, verfügt sie zugleich über maximal diversifizierte individuelle Oberflächen. Sie ist eine Fortsetzung und Bereicherung der Minimal Art, mit der sie vor allem die meisterhafte Nutzung und Beherrschung des Raums verbindet. Die Objekte von Jan de Weryha-Wysoczański treten nämlich in einen Dialog mit dem Raum ein, und wirken so, als ob sie ihn verlängerten, denn sie nehmen manchmal Zeichen auf, die für den Raum, in dem sie aufgestellt, gelegt oder aufgehängt wurden, charakteristisch sind. Einige davon sind mit einem subtilen Gitter bedeckt, das an Ziegelkonturen auf einer weißgestrichenen Mauer erinnert. Seine Wandobjekte unter dem Titel „Holztafeln“ sehen vom […] Weiten wie wellende Wandteppiche aus, aus der Nähe legen sie den Vergleich zu den Ende des 18. Jahrhunderts gefertigten Holzbibliotheken, s.g. Xylotheken nahe. Sie wirken immer architektonischer und ragen immer mehr in den Raum heraus, sie erinnern an Fenster in den Fachwerkfassaden, Tore in den Bauerngehöften oder Balkone in Wohnhäusern. Sie regen die Fantasie an, indem sie überraschende Assoziationen hervorrufen. Jan de Weryha-Wysoczański ist ein außerordentlich kreativer Künstler, mit einer fast übermenschlichen Tüchtigkeit gesegnet: in den letzten acht Jahren schuf er über hundert Kunstwerke von einer imposanten Größe und Qualität. Hundert Werke aus einigen zehn oder sogar einigen hundert Tausend Stücken und Stückchen Holz zusammengesetzt, die einige hundert Jahre alt sind! Ein einzigartiges Archiv der zeitlosen Zeit. […]

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Dr. Daniel Spanke [Direktor der Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin, ehml. Direktor Kunsthalle Wilhelmshaven, und Kurator für Klassische Moderne am Kunstmuseum Stuttgart, und Leiter des Museums Haus Dix in Hemmenhofen am Bodensee und Ausstellungskurator am Kunstmuseum Bern und Direktor des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm], Strenges Holz – Heiner Szamida, Helga Weihs, Jan de Weryha. Mit einem Beitrag zur Geschichtlichkeit der Modernen Kunst, Kunsthalle Wilhelmshaven, Kerber Verlag 2004, S. 7, 53-69. Museumsausgabe: ISBN 3-936848-05-x, Buchhandelsausgabe, Kerber Verlag Bielefeld: ISBN 3-936646-66-x

[…] Jan de Weryha bringt mit seinen rustika-ähnlichen Strukturen allerdings etwas durchaus Neues in die Kunstregion der konkreten Kunst ein. Er bemüht sich eben nicht, wie Donald Judd, Max Bill oder Carl Andre und andere, sich einer der industriellen Realität unseres Lebens und ihrer Rationalität entsprechenden perfektionistischen Materialsprache zu bedienen. Vielmehr bringt er die Wirklichkeit seines Materials selbst in seine Werke ein. Das Natürliche, Ursprüngliche und auch Unberechenbare des Holzes bleibt in de Weryhas Arbeiten stets präsent. Dies erreicht er durch den anfangs beschriebenen relativ geringen Verarbeitungsgrad des Holzes. […]

 

 

Auszug aus dem Artikel Dr. Justyna Napiórkowska [Kunstkritikerin, Journalistin, Galeristin, unabhängige Expertin für Kultur bei der Europäischen Kommission], Tajemnice drewna (Geheimnisse des Holzes), arteon magazyn o sztuce, Dom Wydawniczy Kruszona Sp. zo. o. Poznań, Nr. 11(55)2004, S. 27-30. ISSN 1508-3454

[…] Besichtigen – das bedeutet im Fall von Jan de Weryha-Wysoczański – zu wenig. Es lohnt sich, diese meisterhaften Holzkonstruktionen zu berühren, zu streicheln, zu liebkosen. Der Künstler führt zuerst eine Dekonstruktion durch, um dann, in der Stille seines riesigen Ateliers unweit von Hamburg, die Holzformen zu bauen, indem er sie zuvor verkohlte, versengte und ihre einzelnen Elemente hobelte. Auf diese Weise entstehen riesige räumliche Holztafeln. Scheinbar streng, in Wirklichkeit subtil und sublimiert. Glatte Holzoberflächen grenzen an raue, Farbschattierungen kommen zum Vorschein, es ist ein subtiles Farbenspiel der durch den Künstler zusammengesetzten Holzfragmente. Die Holzklötze werden zu verschiedenen Gruppen angeordnet. Anfänglich kann sich der Betrachter über die Semantik jener Holzkromleche Gedanken machen. Aber es geht hier nicht um die Bedeutung, sondern um den geheimnisvollen und ephemeren Augenblick einer „gewissen Kollaboration“, wenn der Künstler und die Natur, aus der er schöpft, im künstlerischen Prozess zusammenarbeiten. Die Natur liefert das rohe und in seiner Ursprünglichkeit schöne Material und der Künstler bearbeitet es mit Meißel, Axt, Brenner wie ein Juwelier, der die Schönheit eines Brillianten aus Diamanten gewinnt. […] 

 

 

Auszug aus dem Artikel Dr. Daniel Spanke [Direktor der Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin, ehml. Direktor Kunsthalle Wilhelmshaven, und Kurator für Klassische Moderne am Kunstmuseum Stuttgart, und Leiter des Museums Haus Dix in Hemmenhofen am Bodensee und Ausstellungskurator am Kunstmuseum Bern und Direktor des Gustav-Lübcke-Museums in Hamm], Strenges Holz – Zeitgenössische Holzskulptur im Spannungsfeld von Ordnung und Organik. Kunsthalle Wilhelmshaven 2004.

[…] In das Spannungsfeld von minimalistischer und ornamentaler Wirkung setzt Jan de Weryha-Wysoczański seine Werke durch die Bildung großformatiger Holztafelobjekte aus verschiedenfarbigen Hölzern. In seinen Arbeiten kontrastiert ein spielerischer Materialumgang mit der Monumentalität und Kraft, die von dem zum Teil roh und berindet gelassenen Holzstücken ausgeht, auf höchst eindrucksvolle Weise. Dem Pathos des urwüchsigen Stoffes setzt der Künstler seine gestalterische Fantasie entgegen, die sich dennoch stets aus den Eigenschaften des Holzes selbst entwickelt. So gleichen seine Objekte oft Bibliotheken der verschiedenen Holzcharaktere, wobei die Individualität eines jeden Elementes sich sowohl zum Eindruck eines auf die Harmonie des Ganzen abgestimmten Werkes zusammenschließt als auch diese Individualitäten stets gewahrt bleiben. […] 

 

 

 

Auszug aus dem Artikel Dr. Alexander Piecha [Medienkünstler und Philosoph], Ein Text zur Arbeit von Jan de Weryha-Wysoczański.

[…] Spalten, sägen, brechen, verkohlen, verbrennen, stapeln, hacken, türmen – was lässt sich nicht alles mit Holz machen? Der in Hamburg lebende Künstler polnischer Herkunft präsentiert Skulpturen und Bilder aus Holz. Fast ist es so als würde ein neuer Rückriem in Holz statt in Stein arbeiten. Er erprobt die Möglichkeiten seines Materials, er lotet aus, was man damit machen kann. Er spaltet, stapelt, kohlt, brennt, hackt, sägt, türmt: Ästhetische Grundlagenforschung auf dem Bereich des Umgangs mit Holz. Und dann entstehen daraus Skulpturen und Bilder – aber immer weicht Jan de Weryha-Wysoczański der Gefahr aus, ins Erzählerische und Inhaltliche abzurutschen. Seine Arbeiten bleiben formal, ihn interessiert die Syntax des Kulturgutes Holz, weniger die Semantik. Stets bleiben die Spuren der immer handwerklichen Bearbeitung sichtbar. Nie sind die Arbeiten glatt und immer scheinen sie auf positive Weise unfertig. Das unterscheidet ihn bspw. von der Minimal Art und der Konzeptkunst. Auch wenn seine Vorgehensweise minimalistisch ist, auch wenn im Hintergrund ein strenges Konzept zugrundeliegt, so haben seine Arbeiten immer eine sinnliche Komponente. Sie leben von feinen Farbnuancen, Oberflächenbeschaffenheiten und sowohl deutlich sichtbaren als auch z. T. kaum wahrnehmbaren Bearbeitungsspuren – und natürlich von der gestalterischen Zusammenstellung. Auch wenn die obige Auflistung der Tätigkeiten, die der Künstler an und mit dem Werkstoff verrichtet, zerstörerisch klingt, so ist sein Vorgehen dessen ungeachtet meist feinfühlig und sensibel – er arbeitet mit dem und nicht gegen das Holz. […]

 

Auszug aus dem Artikel Dr. Helmut Orpel, Sprechende Oberflächen und natürliches Material – die minimalistischen Objekte von Jan de Weryha-Wysoczański, Das Fachmagazin für aktuelle Kunst, Dr. Helmut Orpel, Hans-Joachim Christnach, Mannheim, Heft 1, 9. Jahrgang 2003, S. 44-45. ISSN-Nr. 1430-4821
[…] Bemerkenswert ist, dass er von Anfang an künstlerischen Wegen gefolgt ist, die ihn schließlich zu einem Minimalismus führten, der in dieser Ausprägung in der gegenwärtigen Kunst der Republik etwas Einzigartiges ist. Dieser Minimalismus trägt eine Komponente in sich, die der intellektuellen Kälte, welche jenem spartanischen Kunststil an sich eigen ist, im Grunde widerspricht, denn für Jan de Weryha-Wysoczański ist die Wärme des Materials eine unmittelbare Wirkungskomponente bei seinen Werken. […] Neben der haptischen Eigenschaft des Materials spielt aber die Farbtönung mindestens eine ebenso wichtige Rolle. Und diesbezüglich ist es wirklich erstaunlich, wie feinfühlig die Abstimmung der unterschiedlichen Holztöne aufeinander ist. Die Übergänge zwischen den Tonstufen ist geradezu fließend, was nur möglich ist, weil es sich bei dem Holz von Jan de Weryha nicht um Fundholz handelt, sondern um sorgfältig vorbereitetes Material, das er nach einem vorher gefassten Plan zusammenfügt. Seine unterschiedlichen Objekte ergänzen sich und bilden keine hierarchischen Beziehungen untereinander aus. […]
D

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Sława Ratajczak, To wszystko tylko z drewna (Das alles ist nur aus Holz), Kurier, Nr. 256/16,28.8/10.9.2000.

[…] Denken wir daran, dass das Holz ein Symbol der Königlichkeit, Schönheit, Poesie, des Wissens ist. […] Wie wunderbar hat es Frau Christina Weiss, Kultursenatorin in Hamburg, während der Vernissage zu dieser Ausstellung ausgedrückt – die Natur ist die Vollkommenheit des Seins und der Umgang mit ihr weckt stets positive Relationen und bestärkt uns im Empfinden der Kraft. Die Ausstellung weckte Interesse. So zahlreiche wichtige Gäste trifft man bei Anlässen dieser Art nicht allzu häufig. […] Die Ausstellung Jan de Weryha-Wysoczańskis fand statt im Rahmen der diesjährigen Tage Polnischer Kultur in Hamburg, mit Betonung darauf, dass es sich hierbei um tausend Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaft handelt. […]


 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Bianka Fischer, Eine Hommage an Mutter Natur – Jan de Weryha-Wysoczanski: Alles Holz, Bergedorfer Zeitung, Nr. 195, 128, Jahrgang, 22.8.2002.

[…] Inmitten der Industrieruinen, unweit vom Harburger Bahnhof, zieht ein Hauch von Leben durch die sonst menschenleere Gegend. In den Hallen des ehemaligen DB-Ausbesserungswerks eröffnet sich ein gigantischer Kunstraum. Der Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański verwandelt hier das Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes in einen Ort zeitgenössischer Kunst. Aus der Halle zieht der Duft von frisch geschlagenem Holz. Der graue Betonboden ist übersät mit Holzscheiten – fein säuberlich zu Kreisen und Quadern gestapelt, zusammengesetzt zu hölzernen Wandtafeln und abstrakten Raumskulpturen – und mittendrin der Künstler selbst. […]

 

 

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Helmut R. Leppien [Hauptkustos der Hamburger Kunsthalle] zur Eröffnung der Ausstellung Holzobjekte 1999 – 2000 von Jan de Weryha-Wysoczańskis Werken in dem DB-Ausbesserungswerk in Hamburg 2000.

[…] Und wir können sicher sein, dass Jan de Weryha-Wysoczański während seiner Ausbildung zum Bildhauer an der Kunsthochschule in Gdańsk in den frühen siebziger Jahren Figuren von stehenden und liegenden Menschen modelliert und gehauen hat. Aber dergleichen sehen wir hier nicht. […] Er macht Vierkanthölzer, er teilt den Stamm in verschiedengroße Vierkanthölzer. Er zergliedert die Scheibe, ob rund oder kantig, er zerkleinert sie, dann kommt es zum Orten. Er legt es nebeneinander, in der Reihe oder in Haufen oder er bildet einen Haufen. Oder er legt die Teile so nebeneinander, dass sie ein Quadrat ergeben. […]

 

 

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Christina Weiss [Hamburger Kultursenatorin a.D., Staatsministerin für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland a.D.], zur Eröffnung der Ausstellung Holzobjekte 1999 – 2000 von Jan de Weryha-Wysoczańskis Werken in dem DB-Ausbesserungswerk in Hamburg 2000.

[…] In Jan de Weryhas Arbeiten sind die Natur und die natürliche Beschaffenheit des Materials Ausgangspunkt für die Entwürfe und die Gestaltungsprozesse. Seine Arbeiten leben aus der Konfrontation von Bearbeitetem und Unbearbeiteten, Berührten und Unberührten. Zugleich enttäuscht er bewusst die Erwartung des Betrachters, der gewohnt ist, die bearbeiteten Seiten einer Skulptur gegenüber der vermeintlich unbearbeiteten Seite vorzuziehen. […]

 

 

Auszug aus dem Interview mit Andrzej Szczypiorski [Schriftsteller], Hamburgs neues Mahnmal, Deutsche Welle/SFB, 6.12.1999.

[…] Die Idee des Mahnmals wie auch sein künstlerisches Konzept sind wunderbar. Es ist eine unerhört schwierige Aufgabe. Wie kann man es überhaupt versuchen zu tun? Ich denke, dass hier der Künstler seine Aufgabe glänzend gemeistert hat. Ich kann nicht sagen, ob ein Denkmal gefallen kann, dieses spricht an, es macht einen großen Eindruck. […]

 

 

Auszug aus dem Katalogtext Prof. Dr. Helmut R. Leppien [Hauptkustos der Hamburger Kunsthalle], Der Natur gleich nah und fern zur Ausstellung Jan de Weryha-Wysoczański – Holzobjekte 1999-2000, DB-Ausbesserungswerk, Hamburg-Harburg 2000.

[…] Er ist kein Sucher und Finder wie Richard Long, er haut mit dem Beitel und mit der Axt in Holz, er zerlegt Baumstämme mit der Motorsäge. Er arbeitet. Alles, was bei dieser Arbeit entsteht, ist Stoff für Werke. Es gibt keinen Abfall. […] Seine Werke nehmen Traditionen archaischen Tuns auf. Stets jedoch ist der entschiedene Gestaltungswille des Künstlers gegenwärtig. […] So ist Jan de Weryha-Wysoczański ein Bildhauer, der arbeitend das Material Holz in seiner Besonderheit zu erkennen sucht, dieses Besondere wahrnimmt und mit Respekt behandelt, zugleich aber das Material formt und gestaltet wie die Bildhauer seit jeher. […]

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Andrzej Szczypiorski [Schriftsteller], Nachdenken über die deutschen Sünden. Die Welt, 2.9.1999.

Der polnische Schriftsteller Andrzej Szczypiorski hat zum 60. Jahrestag des Kriegsbeginns dazu aufgerufen, „über die deutschen Schwächen und Sünden nachzudenken”. Es lohne sich, in Erinnerung zu rufen, „dass die Deutschen niemals besser noch schlechter als andere waren, sind und niemals sein werden”, sagte Szczypiorski am Mittwoch bei einer Gedenkstunde zum Auftakt der Hamburger Bürgerschaft. Diese Einsicht sei der wichtigste Garant für Freiheit und Menschenwürde. […] Ein Denkmal für die Opfer des Warschauer Aufstandes von 1944 ist am Mittwoch in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eingeweiht worden. Gewidmet ist es den rund 6000 Polinnen und Polen, die nach der Niederschlagung des Aufstandes in das KZ Neuengamme und dessen Außenlager verschleppt wurden. Errichtet wurde das Denkmal von Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański.

 

 

Auszug aus der Rede von Prof. Dr. Christina Weiss [Hamburger Kultursenatorin a.D., Staatsministerin für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland a.D.], Vergangenes sichtbar machen zur Enthüllung des Mahnmals in Erinnerung an die Deportierten des Warschauer Aufstandes 1944 in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg 1999.

[…] Was mich an diesem Mahnmal besonders fasziniert, ist der Verzicht auf jede Form einer direkten Illustrierung. In seiner konzentrierten, symbolischen Abstraktheit lässt es uns genügend Raum für eigene Assoziationen und Gedanken. Jan de Weryha-Wysoczański hat unserer Stadt und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ein beeindruckend vielschichtiges Kunstwerk geschenkt. Eine würdige räumliche Metapher für namenlosen Schrecken und vielfaches Leid, ein Mahnmal, das Raum zum Denken schafft und Raum zum Denken lässt – und damit ein Ort, an dem wir aus dem gemeinsamen Erinnern für eine bessere Zukunft lernen können. […]

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Karin Flothmann, Friede, deutsch und polnisch – 6000 Menschen wurden nach dem Warschauer Aufstand ins KZ Neuengamme deportiert. Nun soll ein Mahnmal an sie erinnern, taz Hamburg, Nr. 5821, 21. Jahrgang, 27.4.1999, S. 21.

[…] Überlebender des Warschauer Aufstandes, kam auf Einladung von Bezirksamtsleiterin Christine Steinert in den Spiegelsaal des Rathauses. Dort wurde gestern das Konzept für ein Mahnmal vorgestellt, das an die etwa 6000 polnischen Opfer erinnern soll, die 1944, nach 63 Kampftagen, von den Nazis überwältigt und in deutsche Konzentrationslager verschleppt wurden. Wenn sich am 1. September der Beginn des Zweiten Weltkriegs zum 60. Mal jährt, soll das vom Bergedorfer Bildhauer Jan de Weryha-Wysoczański honorarfrei entworfene Kunstwerk auf dem Gelände der ehemaligen Lager-Gärtnerei am Jean-Dolidier-Weg eingeweiht werden. […]

 

 

Auszug aus dem Zeitungsartikel Christian Hufnagel [Chefredakteur Ebersberger Süddeutsche Zeitung], Die Jurierte Jahresausstellung – So einfach kann Kunst sein, Süddeutsche Zeitung, Nr. 156, 10/11.7.1999, S. 15.

[…] Kunst kann so simpel sein. Da lagert ein Bündel Holzscheite auf dem Betonboden, zusammengezurrt von rostigen Blechschlingen. Ein Nutzobjekt, das nichts Kunstvolles an sich hat, selbst die Anordnung scheint keinem Prinzip zu folgen. Doch Jan de Weryha-Wysoczański gibt seiner Arbeit einen Namen. Und der setzt im Kopf das frei, was ein Werk zum Kunstwerk macht: Assoziationen, die Unsinn machen und Sinn stiften. „Opus 91“ versetzt das Brennholz in die Musik, suggeriert eine Komposition, die durch Gefühl und Intuition, nicht aus der Brachialgewalt einer Axt entstanden ist. […]

 

 

Auszug aus der Eröffnungsrede Jan de Weryha-Wysoczański – Refinement Revisited von Dr. Rafał de Weryha-Wysoczański [Kunsthistoriker, Kunstberater, ehem. Sotheby’s-Repräsentant] zur Ausstellung Jan de Weryha – Objekte in der Hamburger Galerie Kunst im Licht, Hamburg 1998.

[…] Somit scheint La Monte Youngs künstlerisches Vorgehen mit dem Weryhas verwandt zu sein. Beide streben trotz minimalem Vorrat an künstlerischen Mitteln ein Höchstmaß an Sublimierung in ihren Werken an. Dabei scheinen beide Wert darauf zu legen, ihre Sublimierungsstrategien möglichst auf unterschiedliche Parameter auszuweiten. Weryha verfolgt diese Strategie, indem er die Gleichzeitigkeit der Form und Oberfläche fordert. Die Frage ist jetzt: Welche Strategie ist heutzutage erstrebenswerter, die einer Entindividualisierung und Entdifferenzierung wie bei Glass und Andre oder die einer Sublimierung wie bei Young und Weryha? […] Die Errungenschaften der Moderne bieten uns viele Möglichkeiten für eine zukünftige Kunst. Doch möchte ich an bestimmten Werten festhalten, die eine Hochkunst ausmachen. Ich schlage deshalb vor, nach den radikalen Revolutionen der Künste einen Weg der Sublimierung, der Vervollkommnung, einzuschlagen, so wie sie Weryha oder Young vertreten. Zumindest ist dies eine Möglichkeit, eine Kunst mit Zukunft aufzubauen, diesmal auf subtilen Werten gründend. Eine Zukunft, die nicht im populären Einerlei endet. […]


 

 

Auszug aus dem Artikel von Prof. Dr. Lars Mextorf [Kunsthistoriker, Professor Kultur- und Kunstgeschichte, Mediengeschichte und Medientheorie Berliner Technische Kunsthochschule und Fachhochschule Bielefeld], Der Künstler und die Natur – Geschichte einer Kollaboration zu den Werken von Jan de Weryha-Wysoczański, Hamburg 1998.

[…] Nachdem Weryha es geschafft hat, über die Ableitung aus den natürlichen Vorgaben eine Form, die als geometrischer Körper anonym und austauschbar ist, zu individualisieren, kommt es zu einer Art Komplizenschaft zwischen dem Künstler und der Natur. Denn in allen Arbeiten, die sich aus mehreren Quadern formieren, nimmt Weryha eine bestimmte Ordnung an, um davon ausgehend nach eigenem Belieben die individuellen Objekte im Raum zu platzieren. Dadurch verlagert sich der Impuls seiner Tätigkeit vom Intellekt zur Intuition. Zunächst geht es bei der Herstellung der Quader darum, eine selbst gesetzte rationale Vorgabe zu erfüllen. Das nicht-rationale Moment gelangt durch die Natur in die Form. Danach übernimmt der Künstler diesen Part, indem er vor dem Hintergrund einer rationalen Ordnung die Verteilung der einzelnen Skulpturen festlegt. […]  
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